Es ist schon fast ein Wunder: das Landheim steht immer noch; und das, obwohl es 40 Wochen während des abgelaufenen Schuljahrs von Klaßen des Rupprecht-Gymnasiums und, gastweise, des Max-Planck-Gymnasiums und des Werner-Heisenberg-Gymnasiums Garching belegt und gebraucht worden war. Energiegeladen und in der vollen Absicht, sich endlich einmal vom vielgenannten Schulstreß zu erholen, erfüllten unsere Großstadtschüler die vom neuzeitlichen Komfort unbehelligten Räume der alten „Matratzenburg“ mit Leben und trugen dazu bei, daß es dem Landheimverein an Rechnungen für Reparaturen nie mangelt!

Aber das waren, wie jedes Jahr, nicht die größten Sorgen, die den Landheimverein drücken. Neben der allgemeinen Kostenentwicklung auf dem Energiesektor, der die Schülerbeiträge für den Landheimaufenthalt fast gänzlich zum Opfer fallen, harrt das Problem der Schlafraumsanierung immer noch seiner Lösung. Eine Erneuerung der Fußböden und die Beschaffung robuster Betten und Matratzen, die dem Aktionsdrang unserer Schüler etwas länger Widerstand entgegensetzen könnten als das jetzige, erst vor drei Jahren angeschaffte und nun auch schon recht ruinöse Mobiliar, stehen ebenso auf der Wunschliste wie die Einrichtung eines Trockenraumes, der besonders in der schlechten Jahreszeit von großem Nutzen wäre. Aber die Liste solcher Verbeßerungspläne ist seit Jahren altbekannt, ebenso wie die Schwierigkeiten, die dafür erforderlichen Mittel aufzutreiben.

Das trifft in besonderem Maße auf die Dachsanierung zu. Das Ausmaß der Schäden ist hier wesentlich größer als angenommen, da auch die Decken im 1. Stock des Altbaus betroffen sind. Eingeholte Kostenvoranschläge sprechen von Summen, die DM 200.000 noch überschreiten. Für den Landheimverein allein ist die Bereitstellung einer derartigen Summe völlig unmöglich. In enger Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat des Rupprecht-Gymnasiums, der sein Engagement für das bedrohte Haus noch mehr verstärkt hat und mit zahlreichen Schülereltern, die bereit sind, beim Kampf um de Erhaltung unseres Landheims mitzuwirken, sucht der Landheimverein nach praktikablen Lösungen, die vielleicht durch die Tatsache, daß im Sommer 1982 das 50-jährige Bestehen des Landheims gefeiert werden kann, weiteren Auftrieb erhalten.

Zwar haben wir die großen Sorgen, aber wir haben immerhin auch das Landheim! So ungefähr könnte der Stoßseufzer eines ehemaligen Landheimverantwortlichen neu interpretiert werden. Hilfreich stehen Schulleitung, Elternbeirat und die Studiengenoßenschaft „Rupprechtia“ bereit, auch in diesem Jahr durch den hohen Beitrag von DM 1000 das Landheim zu unterstützen. Derartige zuverläßige Gönner bräuchte das Landheim mehrere! Dank dieser großzügigen und keineswegs selbstverständlichen Hilfe muß kein Schüler des Rupprecht-Gymnasiums aus finanziellen Gründen auf eine Teilnahme am Landheimaufenthalt seiner Klaße verzichten. Für dieses Intereße und unerschütterliches Engagement sei der „Rupprechtia“ herzlicher Dank ausgesprochen.